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Affekt ist nicht irgendein emotionales Erlebnis, sondern ein ganz spezifisches. Dies ist eine starke emotionale Störung. Damit aus einer Emotion ein Affekt wird, muss sie forensische und rechtliche Kriterien erfüllen. Die Emotionalität steigt. Die Verhaltensregulation wird reduziert: - vorbereitende, - affektive Explosion, - postaffektive Phase. Eine Freisetzung erfolgt durch Energiemobilisierung. Nach einer Explosion kommt es im Körper meist zu einem Ressourcenmangel. Affekt geschieht: 1. Pathologisch (die Kompetenz der Psychiatrie) – schließt geistige Gesundheit aus. 2. Psychologische (physiologische, kumulative) Affekte treten in 3 Zuständen auf: 1. Eine extreme, plötzliche, starke psychotraumatische Einwirkung des Affektopfers (klassischer physiologischer Affekt) ist der Zustand, in dem das Fass zum Überlaufen kommt. Kurzschlussmechanismus. 2. Aufenthalt in einer langfristigen psychotraumatischen Situation (kumulativer Affekt). Explosiver Charakter. 3. Spontane Aktualisierung eines traumatischen Umstands. Die Untersuchung stellt fest: - ob ein emotionaler Zustand vorlag, der in seiner Tiefe die Ebene des Affekts erreichte, also die Art der Wahrnehmung der Situation und eine angemessene Reaktion verletzte - ob der Zustand damit verbunden war rechtswidriges Verhalten des Opfers; - die Plötzlichkeit des Zustandseintritts (inwieweit er beim Träger des Affekts spontan eingetreten ist) Hierzu wird eine umfassende psychologische und psychiatrische Untersuchung nach Affektkriterien durchgeführt entsteht wie eine Lawine, es kommt zu einer affektiven Bewusstseinsveränderung, das Wahrnehmungsfeld verengt sich und es ist unmöglich, alles vollständig, nur Fragmente, wiederzugeben. Es liegt ein Verstoß gegen die Vorschriften vor. Es gibt keine Prognose oder Kontrolle über das eigene Handeln. Die Prognose des eigenen Handelns wird verletzt, es gibt keine Prognose langfristiger Folgen, die Zukunft wird in der Gegenwart gebrochen. Zusätzliche Anzeichen: - Automatismus - Überfüllung des Bewusstseins mit Bildern, Zusammenhänge mit Traumata (kumulative Wirkung) - Gefühl der Unwirklichkeit der Handlungen (Derealisation) - Die Handlungen des Angeklagten entsprechen nicht dem Wert und der semantischen Struktur der Persönlichkeit - Sprache Störungen Der Psychologe findet heraus: - die Tiefe des Zustands - womit hängt er zusammen? - Ist es plötzlich aufgetreten? Der Psychologe erfährt NICHT: - die Tatsache der Echtheit der begangenen Straftat - die Einstufung der Handlungen als schuldig/nicht schuldig - die Verlässlichkeit des illegalen / unmoralischen Verhaltens des Opfers. Materialien wurden einem Vortrag bei entnommen Staatliche Universität St. Petersburg, Fakultät für Psychologie, 2015.